Regie:
Casting:
Hauptdarsteller:
Dauer:
Genre:
Markus Goller
Nina Haun
Uwe Ochsenknecht
Corinna Harfouch
Emilia Schüle
1h49min
Tragikomödie
Uwe Ochsenknecht, ein erfolgreicher aber narzisstischer Comedian, der aufgrund der tödlichen Krankheit seiner Frau wieder versucht, in ihr Leben einzutreten und die Fehler seiner Vergangenheit wieder gut zu machen. Dieser tiefgründige Film schafft den Drahtseilakt zwischen Humor und Tragödie und zeigt uns echte Menschen, die auf reale Situationen reagieren.
Hauptcharakter war eindeutig Uwe Ochsenknecht, der in jeder Szene des Films präsent war. Er spielt seine Rolle extrem gut, reagiert mit Ehrlichkeit und Verwundbarkeit auf seine Szenenpartner ohne den Grundkern des Charakters aus den Augen zu verlieren. So hart manche Szenen auch beim Zuschauen waren, so konnte ich auch nicht wegschauen, wenn er sich seinen Fehlern stellen musste.
Corinna Harfouch hat die schwere Aufgabe bekommen, seine todkranke Frau Eva zu spielen. Da wir sie hauptsächlich im Zusammenspiel mit Uwe Ochsenknechts Edgar sehen, bleiben viele Beweggründe unklar, was aber auch den Reiz ausmacht. Sie ist eine selbstlose Frau, die scheinbar bereits mit dem Leben Frieden geschlossen hat und jetzt die letzten Tage genießen möchte.
Ihre Tochter Melli, von Emilia Schüle gespielt, ist zwar auch Edgars Tochter, hat ihn allerdings nie kennen gelernt. In diesem Zusammenhang habe ich mich gefragt, warum die beiden Eltern damals auseinander gingen und woher Edgars Kontaktabbruch kam. Wie auch Eva’s Charakter bleiben auch bei Melli einige Fragen auf. Hätte sich mein Vater 20 Jahre lang nicht gemeldet und auch nicht auf meine Kontaktversuche reagiert, hätte ich es ihm nicht so einfach verziehen.
Und damit kommen wir wohl zu meiner einzigen Kritik an dem Film: Kann sich ein Mensch, der 20 Jahre lang komplett egoistisch verhalten hat innerhalb so einer kurzen Zeit ändern? Und würden ihm die Verletzungen verziehen werden? Wenn ich solche Filme schaue, übertrage ich die Geschichten gerne auf mich und ich muss sagen, weder als Sohn, als Tochter noch als Frau hätte ich es ihm innerhalb von wenigen Monaten verziehen, 20 Jahre lang seine Vergangenheit zu ignorieren, geschweige denn Witze darüber zu machen.
Alles in allem fand ich den Film dennoch sehr gelungen, die Schauspieler leisten großartiges und auch die Geschichte ist größtenteils so real und süß, dass ich das fast-Happy End auch in Ordnung fand.
Schreibe einen Kommentar